Der Impulstag von Happy Museums im Jahr 2021 versammelte eine Vielzahl inspirierender Initiativen. Die unterschiedlichen Museen präsentierten dort innovative Ansätze, wie sie Nachhaltigkeit in ihren Ausstellungen und Betriebsabläufen integrieren. Von umweltbewussten Ausstellungselementen bis hin zu inklusiven Kulturprojekten, bot der Marktplatz einen faszinierenden Einblick in die vielfältige Welt nachhaltiger Museen.
Nachhaltige Ausstellungsreihen für ein globales Bewusstsein
Das Naturhistorische Museum Freiburg eröffnete den Impulstag mit der Vorstellung seiner nachhaltigen Ausstellungsreihe "Biodiversität Freiburg". Durch die Verwendung wiederverwendbarer Holzelemente und einheitlicher Strukturen setzt das Museum auf Effizienz und Flexibilität bei der Umsetzung. Peter Wandeler betont dabei das Ziel, mit regionalen Themen eine breite Bevölkerung für globale Anliegen zu sensibilisieren.
Das Réseau romand Science et Cité zeigt mit einer Wanderausstellung über Klimaerwärmung, die speziell für junge Zielgruppen konzipiert ist. Horace Perret präsentierte die innovative Ausstellung, die die Herausforderungen der globalen Erwärmung aufgreift und dabei auf interaktive Weise informiert.
Von der Landwirtschaft bis zum nachhaltigen Glück
Die Initiativen auf dem Marktplatz reichten von der Hauptausstellung "Wer ist Landwirtschaft?" des Museum Burgrain, die Fragen zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion stellt, bis zur Dokumentation des Nachdenkens über Alltagspraktiken bei der Ausstellung "reGeneration4" des Musée de l'Elysée. Hier stand die Reflexion über unsere täglichen Gewohnheiten im Mittelpunkt, um ökologisch gestaltete Ausstellungen zu fördern.
Anna Pevzner vom Naturhistorischen Museum Basel stellte die Wanderausstellung "ERDE AM LIMIT" vor, die die übermäßige Nutzung natürlicher Ressourcen thematisiert. Besonders beeindruckend war die bewusste Verwendung recycelter Materialien beim Ausstellungsbau.
Die Sonderausstellung "Ausser man tut es" des Ortsmuseums Küsnacht zeigte die Vielfalt nachhaltiger Projekte in der Gemeinde. Elisabeth Abgottspon betonte, dass das Gipfelstürmer Programm die Ausstellung inspirierte und die Bevölkerung zur Vision nachhaltiger Zukunft anregte.
Die mobile Ergänzung "GLOBAL HAPPINESS Mini" von Helvetas erforscht die Facetten des individuellen und globalen Glücks. Anna van der Ploeg präsentierte eine vielseitige Ausstellung mit Kurztexten, Videos und Geschichten, die die Besucher dazu anregen, über nachhaltiges Glück nachzudenken.
Mehr als nur Ausstellungen
Der Marktplatz II im Hodlersaal des Alpinen Museums bot einen breiten Überblick über die strategischen Ansätze der Museen. Von der Wechselausstellungsbörse der naturwissenschaftlichen Museen bis zur Integration von "Leichter Sprache" im Science Exploratorium UZH – die Vielfalt der vorgestellten Projekte beeindruckte.
Daniela Zingg vom Naturmuseum Winterthur stellte die Wechselausstellungsbörse vor, die es Museen ermöglicht, Material, Kosten und Personalressourcen zu sparen, indem sie Ausstellungen mehrmals verwenden.
Das Science Exploratorium UZH präsentiert nicht nur aktuelle Forschung, sondern setzt auch auf "Leichte Sprache", um Menschen mit Lese- oder Lernschwierigkeiten einzubeziehen. Milena Perraudin betonte die Barrierefreiheit des Museums, das auch für Rollstuhlfahrer zugänglich ist.
Oliver Brückner von Amstein + Walthert AG schlug vor, ein Nachhaltigkeitslabel für Museen zu entwickeln, basierend auf einem strukturierten Nachhaltigkeitsbericht. Diese Idee könnte dazu beitragen, die Museumsbranche in Richtung umfassender Nachhaltigkeit zu lenken.
Kultur inklusiv und sozial nachhaltig
Die Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis präsentierte das Label "Kultur inklusiv", das Inklusion im Kulturbereich fördert. Sara Stocker und Andrea Schönhofer erläuterten, wie Inklusion als gesellschaftlicher Mehrwert betrachtet wird und wie das Label dazu beiträgt.
Das Museum für Kommunikation geht einen Schritt weiter und stellt sich strategisch der Frage nach sozialer Nachhaltigkeit. Vero Reyes präsentierte das Projekt "Multaka – MfK", das Menschen mit migrantischen Lebenserfahrungen als Besuchende und Produzenten einbezieht.
Fazit: Nachhaltigkeit als Wegbereiter für die Museen der Zukunft
Der Impulstag von Happy Museums verdeutlichte eindrucksvoll, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Wegbereiter für die Museen der Zukunft ist. Die vorgestellten Initiativen zeigen, dass Museen nicht nur Orte des Wissens, sondern auch Vorreiter in Sachen Umweltbewusstsein, sozialer Inklusion und nachhaltiger Praktiken sein können. Durch diese inspirierenden Beispiele wird deutlich, dass Museen eine wichtige Rolle dabei spielen können, Bewusstsein zu schaffen und positive Veränderungen in der Gesellschaft zu fördern.
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